Deutsch-Britischer Wirtschaftsmonitor November 2024

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Wirtschaftliche Entwicklung und Handelsaussichten zwischen Deutschland und Großbritannien

Die wirtschaftlichen Entwicklungen in Deutschland und Großbritannien verdeutlichen die Herausforderungen und Chancen, mit denen beide Länder in der gegenwärtigen globalen Lage konfrontiert sind. Sowohl das Wirtschaftswachstum als auch die finanzpolitischen Kennzahlen zeigen eine differenzierte Entwicklung – während das Wachstum in beiden Ländern moderat bleibt, gibt es klare Unterschiede in Inflationsraten, Arbeitsmarktbedingungen und öffentlichen Finanzen.

BIP-Wachstum: Langsames Wachstum in beiden Volkswirtschaften

Großbritannien und Deutschland verzeichnen 2023 nur ein geringes Wachstum bzw. einen leichten Rückgang der Wirtschaftsleistung. Für Großbritannien wurde ein Wachstum von 0,3 % in 2023 erreicht, und man rechnet mit einer Verbesserung auf 1,1 % im Jahr 2024. Deutschland hingegen erlebt einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,3 % in 2023 und wird voraussichtlich ein leichtes Wachstum von 0,2 % im Jahr 2024 erzielen. Diese Unterschiede deuten darauf hin, dass Großbritannien sich leicht erholt, während Deutschland weiterhin mit Wachstumshindernissen kämpft.

Arbeitsmarkt: Steigende Arbeitslosenquote in Großbritannien

Die Arbeitslosenquote in Großbritannien steigt von 4,0 % im Jahr 2023 auf voraussichtlich 4,4 % im Jahr 2024, was auf Unsicherheiten im Arbeitsmarkt hindeutet. In Deutschland sinkt die Arbeitslosenquote hingegen von 5,7 % in 2023 auf 3,5 % im Jahr 2024, was auf eine verbesserte Arbeitsmarktlage hindeutet. Der deutsche Arbeitsmarkt zeigt sich robuster und widerstandsfähiger, was eine stabilere Basis für zukünftiges Wachstum schaffen könnte.

Inflation: Rückläufig, aber weiterhin eine Herausforderung

Die Inflationsrate in beiden Ländern war im Jahr 2023 hoch und stellt sowohl für Verbraucher als auch für Unternehmen eine Herausforderung dar. Großbritannien verzeichnete im letzten Jahr eine Inflationsrate von 7,3 %, die in 2024 auf 3,1 % sinken soll. In Deutschland lag die Inflation in 2023 durchschnittlich bei 5,9 % und wird voraussichtlich auf 2,0 % in diesem Jahr fallen. Die sinkende Inflation ist ein positives Signal, da die Kaufkraft für Haushalte gestärkt und die Produktionskosten für Unternehmen gesenkt werden könnten.

Öffentliche Finanzen: Defizite und Staatsverschuldung im Vergleich

Großbritannien wies ein Haushaltsdefizit von 4,4 % des BIP in 2023 aus, das auf 3,1 % in 2024 sinken soll. Deutschland zeigt im Vergleich dazu ein geringeres Defizit, das sich von 2,1 % in 2023 auf 1,8 % in 2024 reduziert. Die Verschuldung Großbritanniens lag in 2023 bei etwa 99,9 % des BIP und wird 2024 voraussichtlich leicht auf 98,5 % sinken. Deutschland bleibt mit einer Staatsschuldenquote von 63,7 % in 2023 und 61,9 % in 2024 deutlich niedriger verschuldet. Diese Unterschiede in den öffentlichen Finanzen beeinflussen die Spielräume beider Regierungen für zukünftige Investitionen und Fiskalpolitik.

Fazit: Chancen und Herausforderungen

Trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen besteht weiterhin ein lebhafter Handel zwischen Deutschland und Großbritannien. Die unterschiedlichen wirtschaftlichen Bedingungen könnten jedoch unterschiedliche Prioritäten in der Handelspolitik schaffen. Während Großbritannien bestrebt ist, das Wachstum und die Inflation zu stabilisieren, setzt Deutschland verstärkt auf Arbeitsmarktschutz und Inflationsbekämpfung. Für Unternehmen bietet dies Potenzial und Risiken, da sich Konsumverhalten und Handelsstrategien möglicherweise anpassen werden.

Die wirtschaftlichen Aussichten für Deutschland und Großbritannien zeigen unterschiedliche Schwerpunkte und Entwicklungen, die langfristig die Handelspolitik beeinflussen könnten. Die verschiedenen Ausgangsbedingungen und Prioritäten sollten Unternehmen, die in beiden Ländern tätig sind, berücksichtigen, um ihre Handelsstrategien entsprechend zu optimieren. Die Erwartungen für 2024 zeigen zwar eine Verbesserung in einigen Bereichen, jedoch bleiben Herausforderungen wie hohe Staatsverschuldung und Arbeitsmarktunsicherheiten bestehen.

Alexander Altmann

November 2024

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